Capsul’in Kapseln im Test
Oder auch: „Wie baue ich meine eigenen Kaffeekapseln für die Nespresso Maschine?“
Die Capsul’in Kaffeekapseln werden in Frankreich produziert und sind eigentlich einfach leere Kaffeekapseln zum selber Befüllen und Basteln – wie eine Art Bausatz für Kaffeekapseln. Alle Modellbauer unter Ihnen werden sich nun vermutlich freuen. Endlich findet dieses Hobby auch den Weg auf den morgendlichen Küchentisch.
Doch da muss ich Sie enttäuschen. Ganz soviel muss gar nicht gebastelt werden. Eigentlich war ich überrascht wie einfach das ganze funktioniert. Doch dazu später mehr. Mit dem Kapsel-Bausatz ist es möglich, sich Kaffeekapseln mit dem Wunsch- oder Lieblingsespresso zu füllen. Die Capsul’in Kapseln sind kompatibel mit vielen Nespresso Maschinen. Der Vertreiber der Capsul’in Kapsel in Deutschland war so freundlich mir drei Sorten Espresso und 200 Capsul’in Kapseln zum Testen zu schicken. Dafür vorweg schon einmal ein Danke!
Der Preis
Die Capsul’in Kapseln werden in unterschiedlichen Packungsgrößen angeboten. Es gibt eine Packung mit 100 unbefüllten Kaffeekapseln und eine kleine Testpackung mit nur 25 Kaffeekapseln. Die 100er Packung kostet 9,80€. Die 25er Packung ist schon vor 3,50€ zu haben. Zum Testen empfehle ich erst einmal die 25er Packung zu kaufen. Es ist schließlich möglich, das Ihnen das Befüllen der Kapseln zuviel Aufwand ist. Neben den leeren Kaffeekapseln darf natürlich ein guter Espresso nicht fehlen. Für diesen müssen auch nochmal ca. 10€ eingerechnet werden. Das macht letztendlich einen Gesamtpreis von ca. 10 Cent pro Kaffeekapsel plus nochmals 10€ für den Espresso. Mit 250 Gramm Espresso können laut Vertreiber ca. 50 Kaffeekapseln gefüllt werden. Das macht am Ende einen Preis von ca. 14,90€ für 50 Kaffeekapseln. Das macht einen Preis pro Kaffeekapsel von ca. 30 Cent. Bei einem billigeren Espresso sinkt der Preis natürlich dementsprechend. Wenn Sie nur einen Espresso für 5€ (250 Gramm) kaufen, kosten 50 Kaffeekapseln nur noch 9,90€ und damit ca. 20 Cent pro Kaffeekapsel. Es liegt also an Ihnen wie teuer eine einzelne Capsul’in Kapsel am Ende wird. Sie sollten aber schon mit mindestens 25 Cent pro Kapsel rechnen. Dieses sind immer noch ca. 10 Cent weniger als der Preis für die bereits befüllten Nespresso-Kapseln.
Die Verpackung
Die Capsul’in Kapseln befinden sich in einer vergleichsweise kleinen Verpackung. Ich hätte nicht vermutet, dass 100 Kaffeekapseln auf so engem Raum untergebracht werden können. Die Kaffeekapseln sind in der Verpackung in vier Reihen übereinander gestapelt eingelegt. In der Verpackung enthalten sind, neben den leeren Kaffeekapseln, natürlich auch die runden Verschlussteile für die Unterseite der Kaffeekapsel (Kapselböden). Diese sind auf insgesamt 9 Bögen mit jeweils 12 Verschlüssen verteilt. Das heißt, dass in einer 100er Packung 108 Verschlussböden enthalten sind.

Es ist also möglich bei einem Klebefehler einen neuen Boden zu nehmen, ohne dass einem am Ende ein Kapselboden fehlt. Neben den Kaffeekapseln und den Kapselböden ist in der Verpackung aber auch noch eine praktische Befüllhilfe aus Kunststoff enthalten. Zu dem Befüllen der Capsul’in Kapseln komme ich später in diesem Test zu sprechen. Leider ist in der Packung keine Anleitung zur Verwendung des Werkzeuges oder allgemein zum Befüllen der Kapseln enthalten. Zwar ist eine kurze Anleitung auf der Packung aufgedruckt, diese ist aber doch eher dürftig. Hier hätte ich mir eine ausführlichere Anleitung gewünscht.
Das Material
Die Capsul’in Kaffeekapseln bestehen aus schwarzem Kunststoff. Die Kapseln haben die gleiche Form, wie die Kaffeekapseln von Zuiano Coffee und CAP’MUNDO. Diese beiden Kapselsorten haben beide eine sehr gute Kompatibilität mit den Nespresso-Maschinen.
Die beiliegenden Unterböden der Capsul’in Kapseln bestehen aus Aluminium. Diese sind in der Verpackung auf mehreren Trägerfolien aufgeklebt. Von diesen müssen die Unterböden vor Verwendung einfach abgezogen werden. Der Deckel und der Kleber der Böden wurden auf lebensmittelechtheit geprüft. Diese können somit bedenkenlos verwendet werden.
Das Befüllen
Ich muss zugeben, dass ich kein Freund von Befüllen von Kaffeekapseln bin. Ich hatte bereits die Coffeeduck Kapsel getestet. Auch diese müssen vom Kunden selber befüllt werden. Das ganze war mir einfach zuviel Aufwand. Trotzdem ging ich voller Tatendrang an das Befüllen der Capsul’in Kapseln. Dieses stellte sich, vor allem aufgrund der beiliegenden Befüllhilfe, als sehr einfach heraus. Zum Befüllen der Capsul’in Kapseln muss einfach die leere Kaffeekapsel durch den Espresso gezogen werden, bis die Kapsel komplett gefüllt ist. Anschließend kann mit dem beiliegenden Capsul’in Werkzeug der Espresso in der Kapsel angedrückt werden. Es ist kein Drücken mit dem Finger notwendig. Anschließend muss die Kaffeekapsel einfach nochmals durch den Espresso gezogen und nochmals mit dem Werkzeug nachgedrückt werden. Jetzt müssen nur noch ein paar Kaffeereste vom Rand entfernt werden – Fertig. Ich verteilte beim Befüllen leider ein bisschen Espresso auf der Arbeitsfläche. Dieses lässt sich beim Befüllen wohl auch nicht ganz vermeiden. Da die Kapsel nun befüllt ist, heißt es jetzt – Deckel drauf! Ich zog den Aluminium-Deckel von der Trägerfolie ab und wollte ihn möglichst grade auf den Unterboden der Kapsel kleben. Dieses gelang mir bei meinem ersten Versuch nicht sonderlich gut.

Ein kleines Stück des Deckels ragte über den Kapselrand hinaus. Enttäuschend. Dann kam ich auf die Idee die andere Seite des Werkzeuges (ja das Werkzeug hat zwei Seiten – wie ein Schraubenschlüssel) zum Aufkleben des Unterbodens zu verwenden. Ich legte also den Unterboden in das Werkzeug ein und drückte die befüllte Kaffeekapsel in die passgenaue Rundung im Werkzeug. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Der Kapselboden war perfekt am Rest der Kaffeekapsel angebracht. Keine überstehenden Ränder – Perfekt! Warum nicht gleich so? Das Befüllen weiterer Kaffeekapseln war nun kein Problem mehr. Nach einigen gefüllten Kapseln hatte ich mich daran gewöhnt und das Befüllen ging von Kapsel zu Kapsel schneller. Das beiliegende Werkzeug ist durchdacht und erfüllt seinen Zweck. Ich hoffe das dieses möglichst lange hält, da der Kunststoff des Werkzeugs nicht ganz so stabil wirkt. Nun war die Kaffeekapsel also verschlossen und musste den ersten Test in der Nespresso Maschine bestehen.
Das Befüllen der Capsul’in Kapseln als Video
Der Test in der Nespresso Maschine
Ich habe die Capsul’in Kapseln in der Nespresso Pixie von Krups und der Lattissima Plus von DeLonghi getestet. Von der Kompatibilität der Capsul’in Kapseln mit beiden Maschinen bin ich wirklich begeistert. Es gab keinerlei Probleme beim Verschließen des Verschlusshebels und dem anschließenden Brühvorganges. Der Verschlusshebel ließ sich zwar bei beiden Maschinen etwas schwerer herunterdrücken, als bei den Original Nespresso Kapseln, dieses war aber nur ein unwesentlicher Unterschied. Es war zumindest kein gewaltsames Drücken notwendig. Auch der Kaffee lief ohne Tröpfeln aus dem Kaffeeauslauf. Hier hatte ich beim Befüllen der Kapseln schon Befürchtungen, dass ich eventuell mit dem Werkzeug zuviel gedrückt hatte und das Wasser nicht mehr durch die Kapsel kommt. Diese Befürchtung wies sich aber als völlig unbegründet heraus. Der Kaffee floss sehr gut durch die Kapseln und die Kaffeemenge war die gleiche, wie bei den Original Nespresso Kapseln. Dieses war bei beiden Nespresso Maschinen der Fall. Ich trieb es anschließend etwas auf die Spitze. Ich füllte die Kapsel wirklich einmal bis zum Rand und drückte kräftig und viel mit dem Werkzeug den Kaffee in die Kapsel. Hier hatten meine Nespresso-Maschinen schon Probleme. Der Kaffee konnte nicht mehr ganz so gut durch die Kapsel fließen und es kam zu einem starken Tröpfeln. Tipp: Es sollte nicht zu viel Kaffee in die Kapsel. Auch sollte nicht zu viel mit dem Werkzeug nachgestopft werden.
Der Auswurf der Kaffeekapseln funktionierte bei den beiden Nespresso Maschinen ohne Probleme. Die Kaffeekapsel landete zuverlässig im Sammelbehälter für die verbrauchten Kaffeekapseln. Allerdings kam es auch in einigen Durchgängen vor das die Kapsel ein wenig hängen bliebt und ich dieser mit dem Finger einen „Stups“ geben musste. Dann fiel die Kapsel aber ohne Probleme herunter. Mit dem Vorgängermodell der Capsul’in Kapseln gab es immer mal wieder Kompatibilitätsprobleme und Verformungen der Kaffeekapseln. Diese Verformungen traten bei mir nicht auf. Die Kaffeekapseln verformten und zerdrückten sich nicht in der Nespresso Maschine. Die Kompatibilität bzw. den Test in der Nespresso Maschine haben die Capsul’in Kapseln eindeutig bestanden. Doch wie schmeckt das Ergebnis?
Der Test in den Nespresso Maschinen als Video
Der Geschmack
Bei den Capsul’in Kapseln hängt der Geschmack logischerweise von dem verwendeten Espresso ab. Ich habe zwei Sorten Espresso mit den befüllbaren Kaffeekapseln ausprobiert. Beide Espresso haben mir hervorragend geschmeckt. Auch hier hatte ich Befürchtungen, dass der Espresso wässerig und schwach wird. Dieses war aber gar nicht der Fall. Der Espresso hat genau so geschmeckt, wie ich dieses erwartet hatte. Intensiv und lecker. Ich habe die Capsul’in Kapseln auch immer bis zum Rand mit Espresso gefüllt und gut mit dem beiliegenden Werkzeug nachgedrückt. So schmeckt der Espresso am Ende lecker. Auch die Crema auf dem Espresso braucht sich nicht neben der Crema der Original Nespresso Kapseln verstecken. Die Crema war schön fest und ausgeprägt.
Fazit
Die Capsul’in Kapseln haben mich insgesamt positiv überrascht. Die leeren Kaffeekapseln lassen sich mit dem beiliegenden Werkzeug hervorragend Befüllen. Ohne das Werkzeug wäre ich vermutlich schnell genervt gewesen. So machte das Befüllen aber sogar ein bisschen Spaß. Wenn ein teurer Espresso in den Kaffeekapseln verwendet wird, unterscheiden sich die Capsul’in Kapseln leider preislich nicht mehr so so viel von den Original Nespresso-Kapseln. Bei einem billigen Espresso dagegen kann schon ein deutlicher Preisunterschied entstehen. Dennoch bleibt dann vermutlich auch der Geschmack etwas auf der Strecke. Was das große Manko an den Capsul’in Kapseln ist und bleibt, ist einfach das Befüllen. Natürlich haben befüllbare Kaffeekapseln die Eigenschaft, das sie befüllt werden müssen. Ich kann mir aber vorstellen das dieses im morgendlichen Trott doch schwieriger ist, als anfangs gedacht. Hier kann es dann schnell passieren, dass man beim Befüllen den ganzen Espresso auf dem Küchenboden verteilt. Die Bequemlichkeit, welche sich viele durch Kaffeekapseln wünschen, ist mit den Capsul’in Kapseln dahin. Schließlich muss der Kaffee noch in die Kapsel. Wer die Aufheizzeit der Nespresso Maschine allerdings mit dem Befüllen einer Kaffeekapsel verbringen möchte und Spaß am Basteln hat, dem kann ich die Capsul’in Kapseln ausnahmslos empfehlen. Auf Dauer kann mit den Capsul’in Kapseln vermutlich schon Geld gespart werden, dennoch muss auch hier immer Aufwand zum Preis gesehen werden.
Warum ziehe ich trotzdem ein positives Fazit? Es ist möglich seinen eigenen Espresso in den Capsul’in Kapseln zu verwenden. Es ist möglich seine Lieblingssorte einzufüllen und ist nicht auf die bereits gefüllten Kapseln angewiesen. Es können auch Fair-Trade Espresso oder andere zertifizierte Espresso verwendet werden. Auch soll es möglich sein in die Capul’in Kapseln Tee einzufüllen. Dieses werde ich demnächst auch einmal ausprobieren und über das Ergebnis berichten. Mich haben die Möglichkeiten der Capsul’in Kapseln neugierig gemacht und ich freue mich auf weitere Tests mit den wiederbefüllbaren Kapseln für die Nespresso Maschine.
Wie ist ihre Meinung zu den wiederbefüllbaren Kaffeekapseln? Haben Sie auch schon Erfahrungen mit den Capsul’in Kapseln gemacht? Dann schreiben Sie ihre Erfahrungen doch einfach als Kommentar unter diesen Beitrag.
Auch die selbstbefüllbaren Kapseln habe ich fließig getestet, weil meine Mutter darauf schwört und wirklich tollen Kaffee mit den Dingern macht. Mir war das leider alles viel zu aufwändig und hat auch nicht 100% gepasst … Schade, denn eigentlich finde ich das Konzept gut!!
Auch ich hatte mir über Amazon die Capsulkapseln bestellt. Einmal ausprobiert, war anfangs noch etwas haklig, ging es von Kapsel zu Kapsel schneller.
Ich befülle die Kapseln immer im Vorraus. So 20-40 Stück. Um so länger man das am Stück macht, um so schneller wird man auch. Ich trinke sie allerdings nur als Lungo.
Supersache!
Ich bin ebenfalls begeistert von diesen ‚Selbstbefüllbaren Kapseln‘, denn hier kann nicht nur Kaffee rein, sondern auch Tee funktioniert hiermit sehr gut. Muss man sich halt alle 6 Wochen mal ne Stunde zeit zum befüllen nehmen…
Allerdings mache ich mir einige Gedanken zum Thema Kunststoff, Schmelzpunkt und mögliche freigesetzte Dämpfe. Nicht ohne Grund wird Nespresso hier Aluminium verwenden.
Hat hier jemand Erfahrungen oder Infos vom Hersteller?
Mit einer guten Mühle den für die jeweiligen Bohnen (alle der Welt!) richtigen Mahlgrad ermitteln(2-3 Versuche) und direkt in die Kapsel mahlen.Möglichst viel, damit es nicht zu schnell und hell durchläuft.
Das Zukleben ist ja nun wirklich kein Problem und auch ohne dieses Plastikteil möglich.
Wenn alles stimmt, wird der Espresso besser als alle Nespresso und auch besser als das,was einem in 90% aller Gastronomiebetriebe vorgesetzt wird.
Da kommt kein Vollautomat mit.Höchstens noch Siebträgermaschinen und die auch nur dann,wenn ein gut eingearbeiteter Home-Barista dahinter steht.
Gut, südlich der Alpen kann man im Cafe Glück haben. Die Italiener haben es wirklich drauf.
Ich hätte eine Frage? Ginge es auch mit dem Tee der lose ist und denn mann erst in einen Mix sehr fein malt muß und dann in einen Tee kapsel von Cafissimo Maschine rein tut. geht das oder nicht?
Gruß Elke
Da loser Tee unbedingt eine Ziehzeit benötigt dürfte nicht sonderlich viel vom Aroma in der Tasse ankommen. Theoretisch kann der lose Tee natürlich in die Kapseln eingefüllt werden. Praktisch kommt da aber nichts weiter raus als Wasser mit einem Hauch von Aroma. Lieber den losen Tee richtig aufbrühen und genießen… Von einem Einfüllen in die Capsul’in Kapseln kann ich hier nur abraten.
Kann ich kakaopulver, so was wie nesqick benutzen? Danke